Geschichte und moderner Anbau des Apfels
Tradition, Innovation und höchste Qualität
Der Apfelbaum begleitet die Menschheit seit frühesten Zeiten. In der Antike war der Apfel ein Symbol der Zwietracht – nach der griechischen Mythologie wurde er zum Streitobjekt zwischen Aphrodite und Hera. In der jüdisch-christlichen Tradition wird diese Frucht mit der Versuchung in Verbindung gebracht, die Eva Adam gereicht haben soll. Der Apfel hat außerdem zu wichtigen wissenschaftlichen Entdeckungen beigetragen – er inspirierte Newtons Gravitationstheorie und diente als anschauliches Symbol für die Größe des Atoms.
Der Apfelbaum gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist in der gemäßigten Klimazone weit verbreitet. Weltweit sind etwa 25 wild wachsende Apfelarten bekannt. Ein Baum oder Strauch, der apfelartige Früchte trägt, wird umgangssprachlich einfach Apfelbaum genannt.
Kulturapfel – Kreuzung und Selektion im Laufe der Jahrhunderte
Der Kulturapfel (Malus domestica Borkh.) ist eine Obstart, die im Laufe der Jahrhunderte gekreuzt und veredelt wurde, um optimale Ertrags- und Genusseigenschaften zu erzielen. Als Anthropophyt wurde er in den Anbau eingeführt und zählt heute zu den wichtigsten Obstkulturen der Welt.
Dank der großen Sortenvielfalt werden Äpfel sowohl von Erzeugern als auch von Verbrauchern geschätzt, die sie nach individuellen optischen und geschmacklichen Vorlieben auswählen. Die Vielzahl der Sorten sorgt dafür, dass Äpfel ein breites Publikum erreichen – von Liebhabern süßer, saftiger Früchte bis hin zu denen, die eher säuerliche und knackige Sorten bevorzugen.
Die moderne Apfelproduktion konzentriert sich vor allem auf marktfähige Sorten mit hoher Produktivität und attraktivem Aussehen. Die endgültige Wahl der geeigneten Sorte liegt beim Verbraucher, der entscheidet, welche am besten seinem Geschmack entspricht.
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GALA
Beliebt und gern gegessen
Sorte: ‚Gala‘
Herkunft: ‚Kidd’s Orange Red‘ × ‚Golden Delicious‘
Züchtungsort: Greytown, Neuseeland
Registrierungsstatus der Sorte: Original
Jahr der Eintragung in das Sortenregister: 12.06.1992
Eine Tafelapfelsorte, die trotz der relativ kleinen Fruchtgröße eine große Fangemeinde weltweit gewonnen hat. Die Früchte zeichnen sich durch einen ausgeprägten Geschmack aus und werden besonders gern gegessen (vor allem von Kindern). Gala bildet leicht neue Mutanten, was sich im äußeren Erscheinungsbild der Früchte widerspiegelt, hauptsächlich in der Intensität der Färbung und der Schalenstruktur. Diese Sorte macht etwa 44 % der Gesamtproduktion auf unserem Hof aus.
Morphologische Beschreibung:
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der Baum wächst mittelstark und bildet eine breit kegelförmige, mittelstark dichte Krone;
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die Frucht ist mittelgroß bis groß, kegelförmig oder rund-kegelförmig, regelmäßig geformt und im Kelchbereich deutlich gerippt;
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die Schale ist glatt, glänzend, grünlich-gelb und mit einer orange-roten, streifig-marmorierten Deckfarbe überzogen;
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das Fruchtfleisch ist fest, knackig, saftig, feinkörnig und süß, mit einem feinen Aroma, das an Cox Orange und Red Delicious erinnert.

Red Jonaprince
Bekannte, geschätzte und gern gewählte Sorte
Sorte: ‚Red Jonaprince‘ (Syn. ‚Wilton’s Red Jonaprince‘, ‚Wiltons‘)
Herkunft: Mutante der Sorte ‚Jonagold‘
Züchtungsort: Belgien
Registrierungsstatus: Original
Jahr der Eintragung in das Sortenregister: 24.01.2003 (Schutz bis 31.12.2023)
Eine triploide Tafelapfelsorte mit großen Früchten. In Kühlräumen mit kontrollierter Atmosphäre kann sie lange gelagert werden. Eine bekannte und geschätzte Sorte aus der Jonagold-Gruppe, die von den Verbrauchern gern gewählt wird. Sie gehört zu den am häufigsten im Einzelhandel angebotenen Sorten, vor allem auf dem europäischen Markt. Mit ihrem ausgeprägten Geschmack und ihrer außergewöhnlichen Knackigkeit hat sie den Verbrauchermarkt sowohl in Polen als auch in ganz Europa erobert. Derzeit macht diese Sorte etwa 43 % der Gesamtproduktion auf unserem Hof aus.
Morphologische Beschreibung:
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der Baum wächst stark und bildet eine breit kegelförmige, mittelstark dichte Krone mit herabhängenden Ästen;
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die Frucht ist groß bis sehr groß, rund-kegelförmig und im Kelchbereich leicht gerippt;
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die Schale ist mitteldick, glatt, leicht fettig, grünlich-gelb oder cremegelb, ohne Berostung, mit einer verwaschenen dunkelrot-karminroten Deckfarbe überzogen; die Lentizellen sind graulich und spärlich;
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der Stiel ist lang; die Stielgrube ist breit und tief, gelegentlich intensiv grün und manchmal leicht berostet;
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der Kelch ist geschlossen; die Kelchgrube ist ziemlich breit und tief, leicht gefurcht;
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das Fruchtfleisch ist cremefarben, saftig, mittelfest, aromatisch und süß-säuerlich;
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die Pflückreife liegt Ende September oder Anfang Oktober, die Genussreife ab November.

Golden Delicious Reinders
Aromatische und schmackhafte Tafelapfelsorte
Sorte: ‚Golden Delicious Reinders‘
Herkunft: Mutante der Sorte ‚Golden Delicious‘
Züchtungsort: Helden, Niederlande
Registrierungsstatus: Original
Jahr der Eintragung in das Sortenregister: 17.02.2005
Eine winterliche Tafelapfelsorte, die sowohl bei Händlern als auch bei Verbrauchern sehr bekannt ist. Sie gehört zu den führenden Sorten im Angebot vieler Einzelhandelsketten, sowohl im In- als auch im Ausland. Mit ihrem charakteristischen Geschmack und Aroma hat sie die Anerkennung zahlreicher Verbraucher weltweit gewonnen. Die Früchte dieser Sorte sind sowohl für den Frischverzehr als auch für die Verarbeitung sehr beliebt. In unserem Betrieb wird sie seit über 20 Jahren angebaut und macht derzeit etwa 5 % der Gesamtproduktion aus.
Morphologische Beschreibung:
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der Baum weist in den ersten Jahren nach der Pflanzung ein starkes Wachstum auf; die Krone ist leicht aufrecht, kugelförmig und mittelstark dicht;
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die Frucht ist mittelgroß, rund-kegelförmig, leicht gerippt, vor allem im Kelchbereich;
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die Schale ist trocken, leicht glänzend; zur Pflückreife grünlich-gelb, die sich bei voller Reife in ein goldgelb verwandelt; gelegentlich erscheint ein sehr zarter lachsfarbener Schimmer;
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das Fruchtfleisch ist cremegelb, fest, saftig, leicht süßlich, aromatisch und sehr schmackhaft;
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die Früchte erreichen ihre Pflückreife Mitte Oktober und lassen sich bei Einhaltung der für diese Sorte geltenden Lagerbedingungen in Kühlräumen bis April lagern.

Jonagold PAGACZ
Edle Sorte unter den Äpfeln
GOLDMEDAILLE DER MESSE WORLDFOOD POLAND 2025
in der Kategorie Food and Drinks.
Sorte: ‚Jonagold Pagacz‘
Herkunft: Mutante der Sorte ‚Jonagold‘
Züchtungsort: Biała Rządowa, Polen, G. Pagacz
Registrierungsstatus: Original, geschützt
Eine triploide Tafelapfelsorte mit einem Geschmack, der der Jonagold-Gruppe nahekommt und am stärksten an Red Jonaprince erinnert. Ein großer Vorteil dieser Sorte ist die sehr gleichmäßige und intensive Schalenfärbung, wodurch sie eine starke Konkurrenz zu anderen Jonagold-Typen darstellt. Ihre optischen Vorzüge führen dazu, dass sie vom Verbraucher besonders gern gewählt wird. Sie zeichnet sich durch sehr gute Lagerfähigkeit und hervorragende Genusseigenschaften aus, insbesondere in Bezug auf Zucker-Säure-Balance, Festigkeit und Fruchtfleischeigenschaften. Gegenwärtig nimmt diese Sorte etwa 8 % der Gesamtproduktion auf unserem Hof ein, und ihr Anteil wird sukzessive erhöht. Wir sind in Polen die einzigen Inhaber der Sorten- und Lizenzrechte sowie der einzige Produzent.
Morphologische Beschreibung:
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der Baum wächst stark und bildet eine breit kegelförmige Krone;
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die Frucht ist groß bis sehr groß, rund-kegelförmig;
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die Schale ist mitteldick, glatt, leicht fettig, grünlich-gelb oder gelb, mitunter mit leichter Berostung in der Stielgrube; auf einem Großteil der Oberfläche ist sie mit einer dunklen, purpurrot-roten, einheitlichen Deckfarbe überzogen, was ihn im Hinblick auf die Intensität der Schalenfärbung deutlich von anderen Jonagolds unterscheidet;
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das Fruchtfleisch ist cremefarben oder gelblich, saftig, fest, aromatisch und süß-säuerlich;
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die Pflückreife liegt in der letzten Septemberdekade oder Anfang Oktober, die Genussreife ab November.
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